Bedauerlicherweise gibt es allzu oft Berichte von verheerenden Saunabränden. Oftmals kommt dann jede Hilfe zu Spät. Worauf sollte also bei einem Saunagang geachtet werden? Welche Schutzvorkehrungen sollten getroffen werden? Wir berichten darüber.

Was tun gegen das Ausbrechen von Saunabränden?

Saunabrände sind keine Neuheit in den Bereichen Wasser, Wärme, Wellness und Fitness. "Doch es ist schon auffällig, wenn sich in den letzten 14 Monaten mehr als 20 Brände in Hotels, Bädern und Fitness-Studios ermitteln lassen", erklärt Bad-Consulterin Martina Frenzel, "das wirft die Frage auf, ob es für die Betreiber technische Lösungen gibt, die wirtschaftlich sinnvoll sind und das Brandrisiko einschränken. Schließlich können die wirtschaftlichen Folgen enorm sein."

Ursachen: Der menschliche Faktor

Obwohl ein Großteil der Gründe für einen Saunabrand im Dunkeln bleibt (da die "Beweismittel" schlichtweg mit in der Asche liegen), liegt die Vermutung nahe, dass der menschliche Faktor dabei eine große Rolle spielt. "Als Hauptursache für Saunabrände mache ich die Überdeckung der Öfen aus. Und diese wird meist von Menschen vorgenommen, etwa von einer Putzkolonne, die zur Reinigung Holzroste oder Putzlappen auf den ausgeschalteten Saunaofen legt und sie dann dort vergisst. Wird dann der Saunaofen ohne Sichtkontakt per Fernauslöser eingeschaltet, ist der anschließende Brand vorprogrammiert", bestätigt Björn-Hendrik Korf, Berater und Sachverständiger für Saunaanlagen.

"Genauso gut können es Gäste sein, die beispielsweise ihre Handtücher auf dem Saunaofen ablegen und nach Saunaschluss dort liegen lassen", ergänzt Martina Frenzel. Es gibt sogar mutwilliges Handeln. "Es kommt vor, dass bewusst Handtücher oder Kopfstützen hinter die vorgezogene Wand bei verdeckten Ofensystemen gestopft werden", so Korf, "gerade bei Hinterbauöfen führt dies unweigerlich zur Brandkatastrophe. Verheerend kann auch ein unsachgemäßer Aufguss sein, etwa mit alkoholhaltigen Essenzen oder unverdünnten, hochkonzentrierten Ölen." Es gibt allerdings auch technische Defekte. Beispielsweise werden beim Neueinbau eines Saunaofens die notwendigen Abstände zum Holz nicht eingehalten und der Hitzestau kann zum Brand führen.

Technische Lösungen

Nachdem um die Jahrtausendwende bei einem Saunabrand gleich der gesamte Baukomplex, in dem sich die Sauna befand, niederbrannte, wurden bei einem Schaden von über zwei Millionen D-Mark die Versicherer aktiv und übten Druck aus. "Das führte zur Verabschiedung der DIN EN 60335-2-53 (in der derzeit gültigen Fassung vom 01.06.2012), dort sind unter anderem besondere (Kontroll-) Anforderungen, Einschaltung / Ferneinschaltung, für Saunaheizgeräte niedergelegt", sagt Björn-Hendrik Korf, "daraus resultieren die derzeit vorhandenen technischen Lösungen für Saunaneubauten. Die Altanlagen jedoch genießen Bestandsschutz."

Zwei der Lösungen stammen aus dem Hause EOS Saunatechnik. Das ältere System ist die mechanische Abschaltwippe am Saunaofen, die auf aufliegendes Gewicht wie Matten oder Handtücher reagiert und so die Fernauslösung blockiert. Darüber hinaus bietet EOS das System S-Guard an, ein sicherheitstechnisches Einmessverfahren zur individuellen Bestimmung der Temperaturkurve der jeweiligen Sauna. Das Temperaturverhalten in der Aufheizphase wird eingemessen und die Kabine individuell kalibriert. Ist der Saunaofen durch ein Handtuch abgedeckt, verändert sich das Aufheizverhalten signifikant und S-Guard schaltet den Ofen ab.

Die Firma Klafs bietet das Keyguard-System an, das eine Ferneinschaltung der Saunasteuerung und des Programms, ohne jedoch den Ofen zu starten, ermöglicht. Um den Ofen zu starten muss ein Mitarbeiter die Sauna überprüfen, wird nichts Abgelegtes gefunden, kann der Ofenstart über einen zusätzlichen Schlüsselschalter freigegeben werden.

Das Elektronikunternehmen Fasel bietet eine weitere Variante an, die ähnlich der von Klafs ist, jedoch technisch anders funktioniert. Hier ist das Schaltgerät im Stand-By-Modus, der Betreiber muss die Sauna zwecks Kontrolle betreten, dies wird mittels einer Türkontaktschaltung registriert und nach verlassen der Sauna muss innerhalb einer bestimmten Zeit ein sich neben der Tür befindlicher Schlüsselschalter betätigt werden, der das Programm bzw. den Ofen einschaltet. Obwohl es den genannten Bestandsschutz für Altanlagen gibt, kann es sinnvoll sein in Zusammenarbeit mit dem Versicherer zu prüfen, ob eine Nachtrüstung mit Sicherheitstechnik nicht Prämien spart. Doch an Sicherheit sollte eigentlich nie gespart werden.